Bestimmte Entwicklungsstörungen werden meistens erst sichtbar, wenn ein Kind in die Schule kommt, weil diese Störungen genau die Felder betreffen, die in der Schule gelehrt werden: Lesen, Schreiben und Rechnen. Ein Kind kann in diesen Fähigkeiten so beeinträchtigt sein, dass es sich mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) und/ oder Dyskalkulie/ Rechenstörung deutlich von normalen Gleichaltrigen unterscheidet.
Beim Lesenlernen kann es die geschriebenen Buchstaben kaum den gesprochenen Lauten zuordnen und zu einem Wort zusammenziehen, und später liest es wesentlich langsamer als seine Klassenkameraden.
Beim Rechtschreiben verwechselt es oft Buchstaben, lässt sie einfach weg oder fügt welche hinzu, wo keine hingehören. Wörter schreibt es auf so vielfältige Weise falsch, dass man von großer Kreativität sprechen müsste, wenn es nicht ausgerechnet um Rechtschreibung ginge.
Mit einer Rechenschwäche ist ein Kind oft nicht in der Lage, die Zehnerübergänge zu meistern, bei Minusaufgaben noch weniger als bei Plusaufgaben.
LRS und DYSKALKULIE zählen zu den Entwicklungsstörungen mit Krankheitswert nach ICD 10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme), wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Während der IQ normal, überdurchschnittlich oder hoch sein muss, müssen die Leistungen im Lesen, Schreiben oder Rechnen extrem niedrig sein.
Lesestörung, Rechtschreibstörung oder Dyskalkulie treten bei 3 bis 8 Prozent der Kinder eines Jahrganges auf. Eine Hochbegabung liegt bei 2 Prozent eines Jahrgangs vor.
Aber auch Hochbegabte können diese Teilleistungsstörungen haben. Sie gehören zu den zweifach besonderen Kindern und brauchen besondere individuelle Unterstützung.
Bildnachweis: Die Bilder dienen nur illustrativen Zwecken. Alle dargestellten Personen sind Models.
- Mädchen vor Tafel: iStockPhoto/Hiob